Heute kommt man kaum noch um sie herum: die Digitalisierung.
In nahezu jedem Bereich des täglichen Lebens finden wir sie vor. Wir bestellen online unseren Einkauf direkt in die eigenen vier Wände, buchen unsere Tickets für die Straßenbahn, melden uns bei der Volkshochschule für die neuen Kurse an oder beantragen den Reisepass für den nächsten Urlaub.
Und dass dies genau so ist, hat mehrere Gründe: Denn die Digitalisierung bringt viele Vorteile mit sich, von denen langfristig alle profitieren werden – auch Unternehmen und Organisationen. Von der Vereinfachung der Geschäftsprozesse hin zu einer Erweiterung des eigenen Angebotes und einer effektiveren Zusammenarbeit: Die Liste der Pro-Argumente für die Digitale Transformation ist lang.
Und doch hat sich in den vergangenen Jahren herauskristallisiert, dass insbesondere kleine und mittelgroße NGOs auf diesen Zug noch nicht aufgesprungen sind.
So wird bei Automatisierung und Digitalisierung häufig noch gefremdelt - gearbeitet wird händisch, mit hohem Zeitaufwand und einer niedrigen Effektivität. Das Ergebnis: Die Zeit, die in die eigenen, gemeinnützigen Projekte, das Sammeln von Spenden und somit die eigentliche Arbeit fließen könnte, steckt in aufwendiger Administration.
Dabei bietet Technologie – auch für kleine und mittlere Organisationen – unglaubliche Möglichkeiten.
Ein Begriff, der seit einiger Zeit vermehrt auftaucht, ist das sog. Metaverse – ein digitaler Raum in Echtzeit, in welchem virtuelle und physische Welt sowie erweiterte Realität miteinander verschmelzen sollen.
Userinnen und User kreieren eigene Avatare und können mit diesen in einer digitalen Alternative zur physischen Welt investieren, kaufen und verkaufen, spielen, Events veranstalten oder sich treffen.
Es ist wichtig, dass Non Profits sich schon heute über ihre Rolle im Metaverse Gedanken machen.
Doch noch ist das Metaverse eine Vision des Internets der Zukunft. Trotzdem sollte sich schon jetzt darüber Gedanken gemacht werden, wie Gemeinnützigkeit in einigen Jahren aussehen könnte. Und welch Potenzial ein dreidimensionaler, interaktiver sowie greif- und erlebbarer Raum auch für Organisationen haben kann.
Das klingt erst einmal ziemlich nach Science Fiction, oder? Doch weit gefehlt. Denn erste Ansätze gibt es bereits heute und das Metaverse ist nur noch eine Frage der Zeit.
Eine Innovation, die die Digitalisierung schon heute mit sich bringt, ist die sogenannte Blockchain-Technologie und die damit einhergehende Nutzung von NFTs, den Non-Fungible Token.
Sie können als ein nicht austauschbares, individuelles und digitales Sammelobjekt oder eine digitale Besitzurkunde verstanden werden, welche mit Kryptowährung bezahlt wird.
Es ist damit eine Art Echtheitszertifikat, das durch die Blockchain, eine dezentrale Datenbank, abgesichert und lückenlos nachvollziehbar wird. Somit ist auch bei einem Weiterkauf gesichert, dass ein NFT zu jedem Zeitpunkt nur einen Besitzer hat.
NFTs können Bilder, Töne oder Videos darstellen. Bislang werden NFTs vor allem in den Bereichen der Krypto-Kunst und für digitale Sammelobjekte wie Sport-Sammelkarten genutzt. Aber auch Spielecharaktere, Animationen und Figuren, Landstriche in virtuellen Welten oder gar Mode sind Optionen, die sich als NFT abbilden lassen.
So haben beispielsweise bekannte Marken wie Adidas und Nike erfolgreiche NFT-Kollektionen veröffentlicht. Hier konnten sich Käufer und Käuferinnen unter anderem exklusive Fan-Artikel und digitale Kleidungsstücke sichern.
Auch in den Sport haben es NFTs bereits geschafft: Nach den Tennis ATP Finals in Turin im Jahr 2022 wurde erstmal eine 300-teilige NFT-Tennis-Kollektion gelauncht. Die Idee? Auf jedem NFT wird eine reale Spielsituation nachgestellt und kann dann von Käufern und Käuferinnen erworben werden.
Schon hier lässt sich erkennen: NFTs bieten unglaubliche Möglichkeiten. Doch wie genau könnten sich NGOs eben diese Technologie zunutze machen und sie ganz nach ihren Bedürfnissen mit den Themen Fundraising oder Nachhaltigkeit verknüpfen?
Das erfahrt ihr in unserem 2. Teil: Digitalisierung ist erst der Anfang: Was mit NFTs und dem Metaverse heute schon geht. - Part 2
<< Zurück zur Übersicht